Die Hosentaktik ist heute ungewohnt offensiv. Der Coach lässt mit 2 Mann forechecken um den Gegner früh unter Druck zu setzen. Erstmals diese Saison werden Hosenseitig mehr Spielanteile erwartet.
Die Stadtzürcher starten vielversprechend in diese wegweisende Partie und erobern viele Pucks. Das Spiel findet in den ersten Minuten fast nur im Flames-Drittel statt. Nach 10 Minuten verschafft sich Mark auf der rechten Seite mit einer eleganten Pirouettentäuschung etwas Platz und passt auf Stigo, der sich von der blauen Linie kommend angeboten hat. Dieser zieht trocken ab und erwischt Kriesche im Klotener Tor mit einem halbhohen Schuss zur verdienten 1-0 Führung.
Doch der Treffer krempelt das Spielgeschehen um. Bei den Hosen schleichen sich ungewohnte Fehler ein und die Zuordnung stimmt plötzlich auch nicht mehr. Kaum haben sie den Puck sieht es aus als hätte jemand einen Böller in eine Gruppe Tauben geworfen. Die Laufwege sind gänzlich ohne Kalkül . Noch schlimmer das Verhalten ohne Scheibe. Für die Zuschauer wirkt es fast als ob die Klotener seit 23 Saisons ihre Trikots nicht mehr gewaschen hätten. Kein Hosenspieler getraut sich einen Zweikampf ernsthaft anzunehmen. In der Folge erzielen die Flames noch 2 Tore und gehen mit einer knappen Führung in die Drittelspause.
Die Pausenansprache fällt lauter aus als üblich, denn die Hosen zeigten sich im ersten Abschnitt zahmer selbst als Fränzchen, die Kuschelziege aus dem Streichelzoo. Eine Reaktion ist gefragt.
Und wieder starten die Hosen gut ins Drittel. Bereits nach wenigen Minuten bringt Patrick, der schwedische Hüne, die Scheibe vors Tor. Gleich alle 3 Stürmer sind im nahen Slot und versuchen die Vorlage zu verwerten. Petr schiesst aus kürzester Distanz und die Scheibe springt vom Goalie ab, vollführt eine schöne Parabel, und senkt sich wieder vor dem leeren Tor. Dort steht Garcia und drückt den Puck zum Ausgleich ins Tor. Gleich nach Wiederanpfiff sind dieselben Akteure schon wieder in der Vorwärtsbewegung. Die Scheibe kommt von Garcia via Petr zu Stigo, der kaltblütig zum Doppelschlag einnetzt.
Wenige Minuten später bereits die nächste brenzlige Situation. Wymae spielt an die blaue Linie zu Fontes. Dieser bleibt mit einem ersten Abschluss am Gegenspieler hängen aber erobert sich den Puck gleich zurück und zieht nochmals ab. Vor dem Tor nimmt Stigo dem Goalie die Sicht und lenkt den Puck zur erstmaligen 2-Toreführung ab, es steht nun 4-2. In der Defensive hat sich jedoch nicht viel gebessert. Die Hosen stehen hinten schlecht, sind nervös und begehen zu viele Eigenfehler. Einen solchen nutzen die Flames zum postwendenden Anschlusstreffer. Und wenig später gelingt ihnen sogar entgegen dem Spielverlauf der Ausgleich. Kurz vor Drittelsende wird Stigo an der eigenen blauen Linie von Matti lanciert. Er beschleunigt und fährt zwischen den gegnerischen Verteidigern hindurch. Routiniert schiesst er backhand via Pfosten die erneute Führung zum 5-4 Pausenstand. Einen Szene gilt es noch zu erwähnen. Garcia fällt kurze Zeit nach seinem Treffer unglücklich und ohne Fremdeinwirkung mit den Füssen voran in die Bande. Dabei hat er sich am linken Fuss verletzt. Die Schwere der Verletzung ist aktuell noch nicht klar. Wir wünschen gute Besserung!
Auch die zweite Pausenpredigt ist geprägt durch vehemente Forderungen nach aufsässigem Zweikampfverhalten. Emotionen könnten die Hosen aufrütteln. Doch in Abwesenheit von Pädi scheint niemand die Rolle des Aggressivleaders zu füllen. Zumindest zeigt Oli Bickel im Hosentor eine ansprechende Partie. Die meisten Gegentore fallen durch Abpraller, bei welchen seine Vorderleute nicht genügend präsent sind.
Auch der letzte Abschnitt ist geprägt von individuellen Fehler auf beiden Seiten. Doch zwischendurch erfreuen zumindest einzelne Aktionen das Herz der Hockeyästheten. Der finnische Routinier Matti zeit in seinem ersten Saisonspiel einige starke Szenen. So auch Mitte des dritten Drittels als er einen Puck erobert und quer durch den Slot zum ebenfalls auffälligen Mark spielt. Der Kanadier fackelt nicht lange und versenkt einen strammen Direktschuss in den Maschen. Ein wichtiges Tor. Doch wieder können die Flames von Fehlern profitieren. Nach einem Bully in der eigenen Zone gehen gleich 3 Hosenspieler zeitgleich hinters eigene Tor und können den Pass in den Slot trotzdem nicht verhindern. Die Flames sind wieder dran, nur noch 6-5. Doch die Zeit läuft unerbittlich weiter. In den letzten beiden Minuten versuchen es die Klotener noch mit einem sechsten Feldspieler. Bachmann vergibt kläglich alleine im Slot mit einem überhasteten aber immerhin harten Abschluss 4 Meter neben das Tor. Noch 40 Sekunden sind zu spielen. Stigo erobert den Puck in der Mittelzone, zieht zur Mitte und erlöst die Hosen mit seinem 5. persönlichen Tor an diesem Abend. Was hatte der nur zum Frühstück heute? Normalerweise trifft er aus 3 Meter Entfernung nicht mal ein offenes Scheunentor.
Die Leistung war schlecht, doch der Gegner hatte zum Glück auch keinen guten Tag. Daher geht der Sieg in Ordnung. Bleibt zu hoffen, dass die Hosen in den kommenden Spielen wieder kompakter auftreten werden.
"Stigo"
Toten Hosen - SC Kloten Flames 7:5 (1:2, 4:2, 2:1)
Tore: Stigo (Mark) 1:0. Kevin G. (Petr, Pat) 2:2. Stigo (Petr, Kevin G.) 3:2. Stigo (Daniel, Wymae) 4:2.
Stigo (Matti) 5:3. Mark (Matti) 6:4.
Stigo 7:5.
Strafen: Petr, Samu
Lineup: G: Oli; D: Samu, Seb, Samu, Daniel, Kevin B., Pat, Ian; O: Petr, Kevin G., Stigo, Mark, Matti, Ralph, Beni, Wymae
Zuschauerzahl:
Freitagnacht zum vierten Advent. Die Hosen spielen zu ungewohnt später Stunde um 22:00 Uhr im Bäretswiler Eisschrank zum ersten Mal in dieser Saison gegen die Ice Dogs. Bereits in der Garderobe herrscht Unruhe. Wegen einiger kurzfristigen Absagen fanden lediglich 8 Feldspieler den Weg aufs Matchblatt. Coach Stigo ändert daher die Aufstellung sowie die Taktik und lässt mit 3 Verteidigern, 2 Centern und 3 Flügeln spielen. Auf Forechecking wird verzichtet. Der vorderste Flügel steuert auf eine Seite und der Rest soll die Mittelzone durch Überzahl und Stellungsspiel zur Hosenfestung mauern.
Erwartungsgemäss haben die Dogs von Beginn an mehr Spielanteile. Der angeschlagene Bickel hält sein Team aber wiederholt mit sicheren Paraden im Spiel. Dann wird Robin am linken Flügel lanciert. Er wuselt sich am Verteidiger vorbei und zieht vor das Tor. Dort verwertet er backhand seinen eigen Abpraller und bringt die Hosen überraschend in Führung. Danach nehmen die Dogs das Zepter aber wieder in die Hand. Insbesondere im eigenen Drittel wirken die Hosen äusserst zurückhaltend und schlecht organisiert. Wiederholt können die Dogs im Slot freistehende Spieler bedienen. Und so führ denn auch eine solche Situation zum Ausgleich. In der Folge muss wiederum Bickel mehrmals in Extremis weitere Tore verhindern. Kurz vor Drittelsende haben dann die Hosen ein Entlastungs-bully im gegnerischen Drittel. Center Stigo bringt den Puck vom Bully-Punkt direkt zu Seb an der blauen Linie. Dieser holt aus zu einem seiner gefürchteten schwedischen Geschosse. Allerdings trifft er den Puck nicht wunschgemäss. Die Scheibe hüpft, rollt und springt gemächlich an Freund und Feind vorbei. Auch der Goalie hat aufgrund der überraschenden Trägheit des Schusses mittlerweile zu weit verschoben und so kullert der Puck ins Tor zur neuerlichen Führung der Hosen. Mit diesem Paukenschlag endet auch das erste Drittel.
Der Coach ist rotz Führung keineswegs zufrieden mit der Leistung seines Teams. Vor allem im eigenen Drittel agieren die Hosen zu lasch und sind immer zu weit vom Gegner entfernt. Da die Hosen mit nur 8 Feldspielern mit ihren Energiereserven haushalten müssen, lautet die neue Strategie wie folgt: Aggressives Pressing im eigenen Drittel um jeden Preis. In der Mittelzone und im Angriff sollen Kräfte geschont werden.
Im Mitteldrittel agieren die Hosen dann auch viel abgeklärter und haben den Gegner besser im Griff. Und im Angriff funktioniert die Taktik der Nadelstiche. Ralph bringt die Scheibe vom Bully-Punkt vors Tor wo bereits wieder Robin lauert und in fachmännischer Unihockeymanier seines zweites Ding heute Abend in die Maschen dreht! Grosse Klasse! Doch obwohl man dem Gegner weniger Raum lässt als im ersten Drittel, kommen sie doch immer wieder gefährlich zum Abschluss im Slot. Und so können die Dogs nach einem schönen Querpass wieder auf 2:3 verkürzen. Weitere Tore verhindert Oli «the wonderwall» Bickel, der heute eine wirklich starke Partie zeigt.
Im letzten Drittel kämpfen die Hosen mit ihren leeren Batterien und den aufkommenden Emotionen des Gegners. Mehrmals wird hektisch diskutiert und die Dogs nehmen dumme Strafen. Nach der Hälfte des Schlussdrittels wandern sie sogar zu zweit auf die Strafbank. Stigo schnappt sich den Puck und fährt ins Drittel wo er das Spiel beruhigen will. Als alle Akteure ihre Position eingenommen haben spielt er an die blaue Linie zum schwedischen Sniper Seb. Dieser zieht wieder humorlos ab und nun gelingt der Schuss. Ein Geschoss zur 4.2 Führung und ebenfalls der bereits zweite Treffer von Seb. 10 Minuten sind noch zu spielen als plötzlich ein Dog im Hosendrittel am Boden liegt. Sofort kommen wieder Emotionen hoch und ein paar Nettigkeiten werden verteilt. Ralph wird von den Schiedsrichtern mit 2 plus 10 Minuten unter die Dusche geschickt. Da er die reguläre Bandentür nicht findet, entscheidet er sich via der gegnerischen Spielerbank das Feld zu verlassen. Dies wiederum finden einige Dogs nicht sehr amüsant und es brechen neue Gerangel los. Die meisten Hosen schauen derweil erfreut auf die Spieluhr, die munter weiterläuft. So vergehen ein paar wichtige Minuten. Als das Spiel weiterläuft können die Dogs innerhalb von Sekunden auf 3:4 verkürzen.
Mit nunmehr 7 Feldspielern wehren sich die Hosen unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte gegen den drohenden Ausgleich. Zum Glück nehmen die Hitzköpfe der Dogs eine weitere Strafe und so fahren die Hosen ihren zweiten Saisonsieg ein. Eine grossartige Mannschaftsleistung!
"Stigo"
Ice Dogs - Toten Hosen 4:3 (1:2, 1:1, 1:1)
Tore: Robin (Stigo) 1:0. Seb (Stigo) 2:1. Robin (Ralph) 3:2. Seb (Stigo) 4:3.
Strafen: Ralph (2 + 10), Robin.
Lineup: G: Oli; D: Pädi, Seb, Samu; O: Kevin B., Stigo, Robin, Wymae, Ralph
Zuschauerzahl:
1923 wurde in der jungen Sowjetunion unter der Schirmherrschaft der Geheimpolizei GPU die Sportorganisation Dynamo ins Leben gerufen. Zahlreiche Vereine in unterschiedlichen Sportarten haben seither grosse Erfolge errungen und den Begriff mit Erfolg und Tradition verknüpft. Dieser Ausflug in die Sporthistorie soll dem Laien aufzeigen, dass heutige Sportvereine mit selbigem Kürzel nicht zwangsläufig einem Fahrradgenerator huldigen. Dies gilt wohl auch für die Genossen vom Schluefweg, dem aktuellen Gegner der Toten Hosen.
Sonntagabend ist Hosenzeit im Heurieder Hockeytempel, dem neusten Stadtzürcher Eisstadion mit der eigenwillig konstruierten Tiefgarage. Nach Jahren des Exils im der Unterländer Agglomeration tragen die Hosen ihre Heimspiele fortan wieder auf städtischem Boden aus. Die Dynamos aus Kloten haben sich vor ein paar Jahren, nach der Auflösung der berüchtigten Jolly Rogers, einige derer Spieler einverleibt und sich damit deutlich verstärkt. Nicht von ungefähr stehen sie zurzeit gar an der Tabellenspitze. Die Taktikvorgabe lautete daher, kein Forechecking, Mittelzone eng machen, kompromisslos und aufsässig in der eigenen Zone.
Mittels Einigelung sollte die Null möglichst lange Bestand haben. Doch bereits im zweiten shift kann Dynamo die Scheibe in den entfernten slot spielen. Der dort stehende Spieler versucht per one timer ein Geschoss abzugeben. Er trifft den Puck allerdings nicht optimal, der Schuss gerät zum wirbelnden Lob und senkt sich äusserst unglücklich unterhalb der Latte ins Tor. In der Folge ist weiterhin Dynamo spielbestimmend. Den Hosen gelingt im ersten Abschnitt nicht allzu viel, vor allem offensiv ist man nahezu unsichtbar. Defensiv kann Routinier Bickel seine Mannschaft weiterhin im Spiel halten. 0:1 zur Pause, Coach Stigo mahnt zu Nullrisikopässen im Spielaufbau und verlangt aufsässigere Zweikampfführung.
Im zweiten Drittel ist es aber dann eben dieser Stigo, der im Spielaufbau mit einem fürchterlichen Diagonalpass den Gegner wunderbar lanciert. Die Quittung ist das 0:2. Nun geht es Schlag auf Schlag. Ein weiterer individueller Fehler in der Hosenverteidigung und schon steht es 0:3. Paradoxerweise spielen die Hosen in diesem Abschnitt deutlich besser als zuvor. Auch in der Offensive kann der geübte Beobachter nun die eine oder andere Tormöglichkeit entdecken und die Zweikämpfe werden besser angenommen. Die erste Strafe des Spiels ermöglicht dann aber Dynamo in Überzahl die Entscheidung zu suchen. Direkt mit Ablauf der zwei Minuten fällt der vierte Treffer.
Im letzten Abschnitt wollten die Hosen den schnellen Anschlusstreffer realisieren um dem Spiel vielleicht doch noch eine Wendung zu geben. Eine weitere Strafe führte jedoch zum fünften Gegentreffer und trotz weiteren Möglichkeiten konnte keine Resultatkosmetik mehr betrieben werden. Eine diskussionslose 5:0 Niederlage, die in dieser Höhe auch das Gezeigte realistisch wiederspiegelt.
Positives gibt es nur an der Personalfront zu vermelden. Kevin Oprandi ist nach ein paar Jahren in den Niederungen von Dielsdorf wieder zu seinem Herzensverein zurückgekehrt. Und Kevin Bachmann hat den Sprung in die NHL nicht geschafft und ist daher wieder zurück aus New York. Mit diesen beiden steht die Kevin-skala nun bei drei. Man kann gespannt sein wohin das noch führt….
"Stigo"
Toten Hosen - Dynamo Schluefweg 0:5 (0:1, 0:3, 0:1)
Strafen: Samu, Seb, Kevin B.
Lineup: G: Oli; D: Pädi, Seb, Samu, Thomas; O: Kevin G., Stigo, Mauri, Kevin O., Robin, Wymae, Kevin B.
Zuschauerzahl: 1
Ein milder Herbststurm schüttelt die herbstgewandeten Bäume der Zwinglistadt an diesem ersten Sonntagabend im November. Die nassen Strassen spiegeln die unzähligen Lichter der Laternen und Autos und zeichnen ein Bild, typisch für diese Jahreszeit und sinnbildlich auch für die Stimmungslage des Stadtzürcher Traditionsvereins der Toten Hosen.
Nach vier Spielen ist das Punkteausbeute leerer als das
Flugmeilenkonto von Greta. Und der aktuelle Gegner ist niemand geringeres als
der amtierende Meister der ZEP A, die Treff Selections. Ein Blick ins Archiv
macht jedoch Hoffnung. Gegen die notorischen Frühaufsteher haben die Hosen eine
überraschend positive Bilanz in den Direktbegegnungen.
Der Coach entschied sich für eine andere Taktik als noch
am Dienstag gegen Swissair. Zwei bewegliche Verteidigerpaare sollen einen
schnellen Spielaufbau ermöglichen. In der Offensive wird variiert: 2 offensive
Sturmreihen mit ausgeprägtem Drang zum fore-checking werden von einer
defensiven Reihe um Neo-Center Oswald komplettiert.
Das Spiel beginnt furios. Stigo gewinnt das erste Bully,
und Pädi lanciert sogleich den tschechischen Schienenblitz Petr auf der linken
Seite. Dieser fährt der Bande entlang ins gegnerische Drittel, zieht zur Mitte
und legt zurück auf Stigo dessen One-timer Geschoss vom Treff-Goalie nach vorne
abgewehrt wird. Petr zieht nach seinem Rückpass konsequent vors Tor, wo er den
Abpraller schliesslich routiniert ins Tor schieben kann. 1.0 für die Hosen nach
15 Sekunden!
Beflügelt vom perfekten Start gelingt es den Hosen in der Folge die nominell stärkeren Gegner gekonnt vom eigenen Slot fernzuhalten. Ein paar Zeigerumdrehungen später lässt Nate seine Zweikampfstärke aufblitzen und erobert im Eckgetümmel die Scheibe. Diese spediert er vors Tor in die Nähe seines wuchtigen Centers Ralph. Dieser bringt den Puck halbherzig Richtung Tor, wo er vom Torhüter blockiert wird. Der Schiedsrichter pfeift ab. Doch plötzlich jubeln die Hosenspieler, und tatsächlich, der Schiedsrichter zeigt verspätet tatsächlich ein Tor an. Der Puck muss die Linie überschritten haben, sehr zum Unbill der Treffs die vehement bei den Unparteiischen reklamieren.
Angestachelt von der vermeintlich unfairen Behandlung durch die Schiedsrichter drücken die Treffs auf den Anschlusstreffer. Die Hosen stehen hinten jedoch kompakt und können sich auf Kriesche verlassen, der heute Bickel ersetzt. Dennoch gelingt den Treffs in der Folge das Tor und sie sind wieder im Spiel. Vermeintlich, denn die Hosen sind heute hellwach. Garcia spekuliert und wird in vollem Tempo steil von Pädi lanciert. Alleine zieht er aufs Tor und netzt kaltblütig zur erneuten 2 Tore-Führung ein. Ein spektakuläres Startdrittel! Das Mitteldrittel ist nicht weniger hochklassig, dennoch fallen keine weiteren Tore. Dies ist vor allem Kriesche zu verdanken, der einen vermeintlich sicheren Treffer mit einem vielbejubelten Big Save zunichtemacht.
Im Schlussdrittel geht der offene Schlagabtausch munter weiter. Die Treffs können im Powerplay verkürzen, nachdem für einmal die Zustimmung bei den entseelten Beingewändern nicht perfekt war. Doch wenn die Hosen eines dem Gegner voraus haben, dann ist es Routine. Ob dies dem gehobeneren Altersschnitt zu verdanken ist sei dahingestellt, Nervosität kommt keine auf. Ein weiteres Mal können die Hosen beim forechecking viel Druck ausüben und den Puck erobern. Schlussendlich ist es Ralph, der den heute stark aufspielenden Nate vor dem Tor lanciert. Der Nordamerikaner krönt seine Leistung mit einem persönlichen Treffer.
2 Minuten vor Schluss wird es nochmals brenzlig. Die Hosen kassieren eine Strafe. Coach Stigo greift tief in die dreckige Trickkiste und verwickelt den Schiedsrichter in unnötige Diskussionen um Zeit zu schinden. Als der Puck wieder im Spiel war versuchten die Treffs mit 6 Feldspielern doch noch den Anschluss zu erzwingen. Nun war noch Zeit für Slapstick. Petr und Stigo laufen 2 gegen 1 auf das verwaiste Tor, Petr schiebt gekonnt zu Stigo, und dieser bringt es tatsächlich fertig, den am Boden liegenden Verteidiger anzuschiessen. Auch die weiteren 5 Abschlussversuche ins leere Tor ändern nichts mehr am Ergebnis.
Die Hosen feiern einen verdienten 4:2 Erfolg gegen den amtierenden Meister und fahren somit die ersten Punkte ein. Was für ein Spiel!!!
"Stigo"
Toten Hosen - EHC Treff Selection 4:2 (3:1, 0:0, 1:1)
Tore: Petr (Stigo) 1:0. Ralph (Nate) 2:0. Kevin G. (Pädi) 3:1. Nate (Ralph) 4:1.
Strafen: Wymae, Seb, Stigo, Petr, Ralph
Lineup: G: Kriesche; D: Pädi, Seb, Fontes, Ian; O: Petr, Stigo, Kevin G., Nate, Ralph, Wymae, Pat, Robin, Mauri
Zuschauerzahl: 1
Der Saisonstart verlief für die Publikumslieblinge der Liga alles andere als optimal. Im ersten Spiel trat man gar nicht erst an und verlor daher forfait. Während den Herbstferien sind Spieltermine für die zahlreichen Familienväter schwer wahrzunehmen,
Auch für die beiden folgenden Spiele gegen die Dukes musste daher ein Rumpfteam
in die verblichenen Buxen steigen. Die Hosen zeigten durchaus ansprechendes
Hockey, mussten sich am Ende aber dennoch der grösseren spielerischen Klasse
des Gegners beugen. Die Spiele gingen deutlich mit 1:6 und 2:5 verloren.
Trotz bescheidenen Saisonstart versammelte sich die Mannschaft danach
topmotiviert zum alljährlichen Höhentraining in Arosa. Mit Fleiss, Schweiss und
unbändigem Willen wurde geackert bis die Schlittschuhklappen davonstoben. Alle
wussten wer der nächste Gegner sein wird…
Zwei Tage vor Halloween waren die Untoten Hosen bei den ehemaligen
Serienmeister vom EHC Swissair zu Gast. Bandengeneral Stigo berief sich in der
Garderobe auf altbewährte Tugenden. Kontrolliertes Pressing, Überzahl in der
Mittelzone und unbedingter Einsatz sollten den Gegner zum Nachdenken bringen.
Die Geheimwaffe Konterhockey war in der Vergangenheit schon oft
Punktelieferant.
Mit Föns und Mark gaben zwei neue Hosengesichter ihren Einstand und fügten sich
mit starken Leistungen gleich von Anfang an nahtlos ins Kollektiv ein.
Leidenschaftliche Kampfbereitschaft und diszipliniertes Positionsspiel
schrieben die Geschichte des Startdrittels. Swissair war enorm spielfreudig und
überzeugte durch Tempo und Präzision. Die Hosen konnten jedoch durch ihre
gewiefte Taktik klare Torchancen unterbinden. Die Torschüsse waren eine
Frühstücksübung für den gewohnt sicheren Hosenfänger Bickel. Erst ein
unglücklicher Stockbruch von Stigo in der eigenen Zone und die damit verbundene
kurzzeitige Überzahl des Gegners führte schliesslich zum ersten Tor des Spiels.
Mit diesem 0:1 ging es in die erste Pause.
Auch im zweiten Abschnitt standen die Kämpen der dahingeschiedenen Beingewänder
äusserst Kompakt und rangen mit dem Gegner um jedes Fitzelchen Eis. Die
offensiven Bemühungen waren nicht sehr zahlreich, klare Chancen hätte ein
Dreifingerfaultier wohl an einer Hand abzählen können. Doch nach knapp der
Hälfte des Mitteldrittels erkämpfte sich Debütant Mark den Puck in der Ecke und
passte geschickt zu Robin, der den Puck in bester Unihockeymanier von der
Grundlinie aus zum umjubelten Ausgleich ins Tor bugsierte. Ein paar Minuten
später führte eine Verkettung individueller Stellungsfehler leider zur erneuten
Führung von Swissair. Mit dieser knappen 2:1 Führung für Swissair endete das
zweite Drittel.
Im letzten Abschnitt zollten die Hosen ihrem kräfteraubenden Stil Tribut.
Insgesamt 5 Strafen mussten noch genommen werden. Offensiv nach wie vor ohne
nennenswerte Durchschlagskraft, begann das defensive Bollwerk langsam aber
stetig zu bröckeln. Swissair konnte noch 3 mal einnetzen und gewann am Ende
verdient mit 5 zu 1. Dennoch macht die kämpferische Leistung Mut für kommende
Aufgaben. Die Toten Hosen leben, so paradox das klingen mag. Das Spiel macht
Lust auf mehr, vor allem Punkte…
"Stigo"
EHC Swissair - Toten Hosen 5:1 (1:0, 1:1, 3:0)
Tor: Robin (Mark) 1:1.
Strafen: Pädi (2x), Samu (2x), Mark, Robin
Lineup: G: Oli; D: Pädi, Fontes, Ian, Samu; O: Kevin G., Stigo, Nate, Mauri, Robin, Thomas, Mark
Zuschauerzahl: 2